Spielplatz wird gewünscht – aber nicht für Alle! Mit Protokoll und Pressebericht

Präambel

Die Gemeinde Salzhausen betreibt die öffentlichen Spielplätze als öffentliche Einrichtungen. Sie bieten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zum Spielen und zur Entfaltung ihrer Bewegungsbedürfnisse. Sie bieten allen Familien und Generationen eine Begegnungsstätte und die Möglichkeit zum Austausch sozialer Kontakte. Die Gemeinde Salzhausen strebt in der Gestaltung dieser öffentlichen Plätze die Umsetzung des Grundsatzes der Inklusion an.

Spielplatzsatzung der Gemeinde Salzhausen

Soweit der Leitgedanke aus unserer Spielplatzsatzung, der der Arbeit der Arbeitsgruppe Spielplatz, bei der Planung des Spielplatzes Am Gebersfelde zu Grunde lag. Er betont den Gedanken des Gemeinwohls und der Nutzung durch alle BürgerInnen. Ziel war es also, einen Spielplatz für Alle zu schaffen, auf dem es Bewegungsangebote auch für Erwachsene gibt. Durch die so angesprochene größere Gruppe der Bevölkerung wird einer Verödung, wie man sie sonst auf klassischen Kinderspielplätzen erlebt, wenn die anwohnenden Kinder den Spielplatz nicht mehr nutzen, weil er ihnen kein adäquates Angebot mehr bietet, verhindert. Diese Verödung zieht auch schnell Vandalismus und Zerstörung nach sich, denn ein ungenutzter Platz wird leider auch oft als rechtsfreier Platz wahrgenommen.

Ein Platz hingegen, der BürgerInnen aller Altersgruppen einen Anreiz bietet sich dort aufzuhalten, miteinander Boule zu spielen oder Sport zu machen ist positiv besetzt. Menschen, die unangemessenes Verhalten ausleben wollen werden sich dort nicht niederlassen. Darauf lief der Plan der Arbeitsgruppe zur Neugestaltung des Spielplatzes hinaus.

Wichtig ist es dabei zu wissen, dass wir in Salzhausen nicht die Möglichkeit haben, nach Belieben neue Flächen für solche Projekte zu generieren. Verkürzt dargestellt: Alles was im Außenbereich liegt (Wiesen, Felder etc.) können nicht genutzt werden. Alles was im Innenbereich liegt ist im wesentlichen Bauland. Wir erleben das seit Jahren bei der erfolglosen Suche nach einer Hundefreilauffläche oder eines Bolzplatzes.

Wir müssen also mit den vorhanden Flächen versuchen, das Bestmögliche für alle unsere BürgerInnen und Gäste zu erreichen. Nicht vergessen darf man dabei, die steigende Zahl von Einwohnern, die nicht über einen eigenen Garten verfügen und daher auf Angebote der Gemeinde im öffentlichen Raum angewiesen sind. Das wird allgemein als Gemeinwohl bezeichnet.

Der Kritik von Anwohnern wurde in ausführlichen Gesprächen mit ihnen, der Polizei, den Mitarbeitern des Jugendzentrums und den Schulsozialarbeitern Rechnung getragen. Es wurde festgestellt, dass der Platz kein besonderer Brennpunkt von Vandalismus ist. Die Beeinträchtigung durch nächtliche Nutzung überschreitet nicht das übliche Maß, mit dem wir leider alle leben müssen. Es wurde von den Anwohnern selbst als akzeptabel bezeichnet. Die Planung selbst wurde als gut und machbar anerkannt und auch die Lösung einer Abgrenzung ohne Zaun als sinnvoll und ausreichend bezeichnet. Parkplätze sind sowohl in der Straße Am Gebersfeld, als auch im Kreuzweg ausreichend vorhanden. Die Durchfahrt auf den Platz mit PKW wird mittels eines Pollers in Zukunft verhindert. Von der ursprünglichen sachlichen Kritik und Befürchtung der Verschlechterung der Gesamtsituation rund um den Spielplatz ist nichts weiter übrig geblieben als eine persönliche Ablehnung gegen einen Spielplatz für Alle und ein Festhalten an unzeitgemäßen Planungsgrundsätzen.

Das einzelne Bürger neuen Entwicklungen, insbesondere in ihrer unmittelbaren Umgebung kritisieren oder ablehnen ist völlig normal. Dass hingegen Mitglieder des Rates dieser verständlichen, aber nicht zielführenden Kritik mehr Gewicht beimessen als dem Gemeinwohl, und das in der Zeit vor der Kommunalwahl, wo wirklich jede Partei sich auf jeder Veröffentlichung als genau diesem Gemeinwohl verpflichtet darstellt, stimmt doch sehr nachdenklich.

Wir von der UWG jedenfalls werden uns weiter für die Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde und Samtgemeinde Salzhausen einsetzen, denn unser Gemeinsinn und Zusammenhalt macht uns stark für die Herausforderungen der Zukunft.

Hier das Protokoll der Sitzung des Jugendausschusses vom 22.07.21

Hier der Beitrag aus dem Wochenblatt Elbe & Geest vom 28.07.21