Vortrag am 05.10.22: „50 Jahre Samtgemeinde Salzhausen – der lange Weg der Gebietsreform“

Das Land Niedersachsen plante 1968 eine Neustrukturierung der Verwaltungen. Aus der Vielzahl von Gemeinden mit eigener Verwaltung, immerhin 4218 in Niedersachsen und 127 im LK Harburg sollten durch Zusammenlegungen Verwaltungsvorgänge und Kosten optimiert werden. Die sog. Weber Kommission legte Vorschläge für „Leitbildgerechte Gemeinden“ vor. Für den Raum Salzhausen ging einiges daneben. Der südliche Teil wurde grob dem Mittelzentrum Lüneburg und der nördliche Teil dem Mittelzentrum Winsen zugeteilt. Freiwillige Zusammenschlüsse von Gemeinden wurden, falls Einigung erzielt wurde, zugelassen.

Daher bildeten sich im Norden mit einheitlicher Satzung die „Samtgemeinde Winsener Geest“. Sie scheiterte, da die Gemeinden sich nicht auf einen Verwaltungssitz einigen konnten.

Im Süden gründete sich mit genehmigter Satzung durch den OKD A. Dehn die „Samtgemeinde Salzhausen“ inklusive der Orte Soderstorf, Raven, Rolfsen und Wetzen. Mit Vehemenz wehrte sich das Land Niedersachsen gegen diesen Zusammenschluss. Die SG-Amelinghausen würde ohne die vier zuvor genannten Orte nicht „leitbildgerecht“ werden.

Mit einem Machtwort des Ministerpräsidenten und Veröffentlichung eines ‚neuen‘ Gesetzes war es mit der propagierten Freiwilligkeit vorbei. Die südliche SG Salzhausen musste aufgelöst werden.

Auf der Grundlage des ‚neuen‘ Gesetzes wurde letztendlich 1972 die jetzige Samtgemeinde gegründet.

Zu ihr gehören Wulfsen, Garstedt, Vierhöfen, Toppenstedt/Tangendorf, Garlstorf, Gödenstorf/Lübberstedt, Eyendorf und Salzhausen mit den Ortsteilen Luhmühlen, Putensen und Oelstorf.

Hans Dieter Müller, Jahrgang 1939, wurde nach seinem Ausscheiden als Chemiker und Technology Manager im Forschungslabor einer Mineralölfirma als Archivar der Samtgemeinde Salzhausen angestellt.